MAN GEHT
wir hatten nichts geahnt
im Rausch verkommen blind
als Nebelsonne wärmte
ging die Zeit der Morgen kam
und mit ihm nichts
als bleiern Totenstille
MAN GEHT
wir hatten nichts geahnt
im Rausch verkommen blind
als Nebelsonne wärmte
ging die Zeit der Morgen kam
und mit ihm nichts
als bleiern Totenstille
Ausnahmezustand
Über die Anfänge des Schreibens
Schreiben beginnt mit Begreifen, nie vorher. In einem jener Momente, in dem das eigene Leben einen Grenzpunkt zu überschreiten beginnt und man spürt, dass einen
irgendetwas nicht mehr so weiterleben lässt wie bisher, beginnt man zu schreiben. Und sei es nur, um sich später erinnern zu können, was einen einst in dieses neue Leben, diese neue Welt voller
Fantasien, getrieben haben mag. Diese andere Welt, die nun beginnt, heißt fortan Einsamkeit, heißt stunden-, tage-, nächtelang an einem Schreibtisch sitzen und alles um sich herum vergessen. Das
Banalste immer zuerst, nämlich dass man eigentlich noch Brot holen wollte, bevor das Wochenende beginnt und dass man also wieder einmal mit leerem Kühlschrank und leerem Magen die Stunden fristen
wird. weiterlesen
Die vierte Dimension
Über die ewige Vorausahnung: Wir könnten Freunde sein
Was für ein Leben, was für eine Zeit. Wir gewöhnen uns daran, virtuell zu sein. Wir suchen nach Nähe in einer Dimension, die es nicht wirklich gibt. Jene vierte scheint eine Dimension der Vorausahnung, des Vorauslebens zu sein. Wir antizipieren Hoffnungen, wir füllen jenen engen Raum um uns herum mit Projektionen über das, was wir wünschen, allein schon froh über ein simples Flirren der Luft, das diese bewirken könnten: Endlich bewegt sich etwas in uns, mit uns, um uns herum. Fasziniert sind wir allein von einer schemenhaften Ahnung dessen, was noch sein könnte: Leben leben zu können, wie nie gelebt. weiterlesen
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